Was ist DeFi?

Alles, was Sie über Decentralized Finance, kurz DeFi, wissen müssen! In diesem Beitrag erläutert wir, was der dezentralisierte Finanzmarkt ist und welche Möglichkeiten sich aus diesem Bereich der Krypto-Welt künftig entwickeln können.

DeFi Crypto – der Guide zu Decentralized Finance

Decentralized Finance, kurz DeFi, bietet digitalisierte Finanzdienstleistungen auf der Blockchain-Technologie an.

Mit DeFi können alle bekannten Services der klassischen Finanzwelt mittels dezentraler Applikationen (dApps) genutzt werden.

Weltweit, zu jeder Zeit, ohne Mittelsmann! Alles, was Sie dafür brauchen, ist eine Internetverbindung und ein Wallet.

Das Prinzip von DeFi beruht auf dem der Kryptowährungen, geht aber einen Schritt weiter. Kryptowährungen wurden erschaffen, um das träge und für Manipulationen anfällige Banksystem zu umgehen.

Damit war auch der Anfang vom dezentralisierten Finanzmarkt gesetzt. Auf der Blockchain wie etwa der von Ethereum, können alle Transaktionen mit Smart Contracts abgewickelt werden. Die intelligenten Verträge sind das Herzstück von DeFi.

Auf der Basis dieser Technologie ist es möglich, viele Leistungen alteingesessener Banken peer-to-peer – also ohne Bank als Zwischenhändler – abzuwickeln. Sicher, transparent, dezentral; und vor allem schnell und kostengünstig!

Je nach der Ausrichtung des Projekts können dApps geschaffen werden. Sie können dann ohne ein Konto zu eröffnen, Zinsen erwirtschaften, Kredite aufnehmen, Geld verleihen, Versicherungen kaufen oder am Finanzmarkt handeln. 

Im Gegensatz zu den bekannten Kryptowährungen ist DeFi mit den dazugehörigen DeFi-Token verhältnismäßig neu in der Finanzwelt.

DeFi beginnt erst jetzt, das volle Potenzial zu entfalten. Damit Sie über dieses spannende Thema informiert sind, wollen wir in diesem Beitrag DeFi genauer vorstellen.

DeFi kurz erklärt

Wie eingangs bereits erwähnt beinhaltet DeFi alle uns vertrauten Dienstleistungen des Finanzwesens. Allerdings heben sich DeFi-Projekte grundlegend vom klassischen Finanzsystem ab.

Aber auch von innovativen FinTech-Angeboten, die schon länger finanzielle Dienstleistungen digital anbieten, unterscheidet sich DeFi grundlegend. Denn: DeFi wickelt alles auf Basis der Blockchain-Technologie ab. 

Obwohl die Bitcoin-Blockchain den Stein ins Rollen gebracht hat, erwachte DeFi erst mit der Ethereum-Blockchain zum Leben. Das Konzept der Ethereum-Blockchain beinhaltet die sogenannten Smart Contracts.

Und diese intelligenten Verträge ermöglichen es DeFi, sicher und gleichzeitig für jedermann zugänglich zu sein.

Smart Contracts kurz erklärt

DeFi wäre ohne Smart Contracts also gar nicht möglich. Diese Verträge sind Programme, die in der Blockchain gespeichert sind und durch einfache „wenn … dann …“-Anweisungen der Vertragspartner digital aufgesetzt werden.

Die rechtsgültige Ausfertigung des Vertrags ist automatisiert. Es muss kein Vermittler eingeschaltet werden. So wissen alle Beteiligten direkt und ohne Zeitverlust darüber Bescheid, wie es um die Wirksamkeit des Vertrags steht.

Sobald die Bedingungen erfüllt sind, wird der Vertrag von einem dezentralen Netzwerk verifiziert, ausgeführt und in der Blockchain verewigt. 

Das macht Smart Contracts effizient, sicher, transparent und kostengünstig! Über die sogenannten dApps können die DeFi-Projekte genutzt werden.

dApps kurz erklärt

Eine dApp ist im Gegensatz zu herkömmlichen Apps eine dezentralisierte App. Sie werden also nicht von einem einzelnen Anbieter betrieben und betreut, sondern einem Netzwerk.

Voraussetzung für eine dApp ist, dass die verwendete Blockchain Open Source, also der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Zudem muss das Projekt kryptografisch verschlüsselte Token anbieten, um die Finanzgeschäfte abwickeln zu können. Und die dApp muss über einen Mechanismus verfügen, der diese Token erzeugen kann. 

Dank der zugrunde liegenden Technologie sind dApps besonders effizient, kostengünstig und sicher. Um sie zu nutzen, muss im Gegensatz zu traditionellen Banken kein Antrag ausgefüllt und auch kein Konto eröffnet werden.

Das eröffnet insbesondere für die rund 1,7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, die kein Bankkonto besitzen, ungeahnte Chancen.

Das Zahlungsmittel auf dApps sind sogenannte DeFi-Coins.

DeFi-Coins kurz erklärt

DeFi-Coins oder auch DeFi-Token funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie etwa Bitcoin. Sie sind das Zahlungsmittel des jeweiligen DeFi-Projekts.

Meist werden die Rewards (Belohnungen) in dieser Währung an das Netzwerk ausgezahlt. 

DeFi Anwendungen

Im dezentralisierten Finanzwesen gibt es für die Teilnehmer kaum Zugangsvoraussetzungen: Jeder mit einem internetfähigen Endgerät und einem Wallet kann DeFi-Anwendungen nutzen.

Die Möglichkeiten sind vielfältig. Bislang herrschen folgende Services auf dem dezentralisierten Finanzmarkt vor:

Lending & Borrowing 

Der dezentrale Kreditmarkt ist das zentrale Thema der meisten DeFi-Projekte. Eine Bank ist für die Kreditvergabe nicht mehr notwendig.

Die Technologie überprüft Sicherheit und Zahlungsfähigkeit der Vertragspartner. Das Netzwerk selbst wickelt auf Grundlage des dezentralen Kreditprotokolls die Geschäfte ab. 

Beim Lending stellt man seine Token den Teilnehmern des Netzwerks zur Verfügung und bekommt für diesen Zeitraum Zinsen.

Oder, der Nutzer leiht sich das digitale Geld und zahlt dafür Zinsen (Borrowing). Da von dem Kreditnehmer eine Sicherheit hinterlegt werden muss, entfällt auch die Bonitätsprüfung. 

Möglich wird dieser unbürokratische Kreditmarkt, weil die Smart Contracts Sicherheit und Zahlungsfähigkeit der Partner im Vertrag schnell überprüfen können.

Die Höhe der Zinsen schwankt allerdings, weil sie sich in der Regel nach der Nachfrage richtet.

Zahlungen

Einige DeFi-Apps haben sich darauf spezialisiert, schnelle und preiswerte Zahlungen abzuwickeln – über alle Ländergrenzen hinweg. Und was besonders wichtig ist: Auch hier ist es nicht nötig, ein Konto zu eröffnen.

Dezentrale Börsen

Mit der Verbreitung der Kryptowährungen etablierte sich auch der Handel mit den digitalen Werteinheiten. Das hat zahlreichen Kryptobörsen einen enormen Schub verschafft. Das Problem: Die herkömmlichen Kryptobörsen sind zentralisiert.

Das bedeutet, dass Gebühren erhoben werden müssen und auch die Gefahr eines Hacker-Angriffs steigt. Dezentralisierte Börsen versuchen, diese Schwachstellen nun zu beseitigen. 

Was ist Yield Farming & Liquidity Mining?

Mit DeFi entstehen auch neue Formen der Geldanlage wie Yield Farming und Liquid Mining. Beim Yield Farming verleiht man zunächst Geld gegen Zinsen.

Im nächsten Schritt kann man einen Teil des Betrages selbst ausleihen und in andere Lending-Protokolle investieren. Wenn man das immer wieder tut, um die beste Rendite herauszuholen, spricht man von Yield Farming. 

Liquid Mining geht noch einen Schritt weiter. Hier stellen die Investoren dem Netzwerk die für Finanzgeschäfte nötige Liquidität zur Verfügung.

In der Regel verfügen die Projekte über kein eigenes Kapital, sondern generiert auch das aus der Gemeinschaft.

Da dieser Vorgang mit neuen Token belohnt wird, spricht man von Liquid Mining und verschafft dem Liquiditätsanbieter ein passives Einkommen.

DeFi-Projekte

Obwohl noch eine neue Spielart der Finanzwelt, ist die Liste der DeFi-Projekte mit ihren dezentralen Anwendungen bereits lang. Stetig kommen neue hinzu.

Hier deshalb hier nur knapp vorgestellt fünf beliebte DeFi-Apps:

  • Compound: Das Hauptgeschäft ist das Lending und Borrowing von verschiedenen Kryptowährungen auf der Ethereum-Blockchain.
  • Yearn.Finance: Auf der Finanz-App kann man neben Krypto-Krediten vor allem auch Yield Farming betreiben. 
  • Synthetix: Hier können die Nutzer mit Kryptowährungen, Aktien, Währungen und Edelmetallen handeln.
  • Aqru: Eine beliebte dApp, um ohne Gebühren Kryptowährungen zu kaufen.
  • Nexo: Der Fokus dieser einfach gestalteten dApp liegt auf dem Peer-to-Peer Lending. 

Was sind die Risiken bei DeFi?

DeFi steht noch ganz am Anfang. Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt folglich nur wenige Erfahrungswerte.

Immer wieder kommt es bei einem hohen Aufkommen von Transaktionen aber zu Verzögerungen und Trades werden nur langsam ausgeführt.

Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die intelligenten Verträge auch mal fehlerhaft sein können – am Ende werden sie von Menschen programmiert.

Und die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass auch Hacker-Angriffe nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. 

Im Schadensfall gibt es dann auch keinen Ansprechpartner, da die Projekte dezentral sind. Zudem kann sich der große Vorteil der Eigenverantwortung ins Gegenteil verkehren: Jeder einzelne ist schließlich selbst für die Verwahrung seines digitalen Geldes verantwortlich.

Auch besteht durch die mangelnde Regulierung keine Rechtssicherheit. Nicht zuletzt ist deswegen auch die Gefahr einer Spekulationsblase gegeben.

DeFi Fazit

Wie wird die Zukunft der Finanzwelt aussehen? Bei der Antwort auf diese Frage kann und will sich natürlich keiner mit einer definitiven Aussage festlegen.

Fest steht jedoch: Die schnelle, transparente und kostengünstige Abwicklung von finanziellen Angelegenheiten verschafft DeFi einen großen Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Bankwesen.

DeFi ermöglicht es Menschen, die bislang nicht am klassischen Finanzmarkt teilnehmen konnten, Zugang zu finanziellen Leistungen wie Krediten. 

DeFi hat das Potenzial, gravierende Probleme der Finanzwelt zu lösen. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg, auf dessen Strecke noch viele Hürden zu überwinden sind – aber der Vorstellungskraft sind kaum Grenzen gesetzt.

Häufig gestellte Fragen

DeFi steht für den dezentralen Finanzmarkt. Das System beruht auf der Blockchain Technologie. Viele Leistungen herkömmlicher Banken können peer-to-peer abgewickelt werden, also ohne die Bank als Zwischenhändler. Sicher, transparent, dezentral und vor allem schnell und kostengünstig.

DeFi-Coins oder auch DeFi-Token sind das Zahlungsmittel des jeweiligen DeFi-Projekts. Meist werden die Rewards (Belohnungen) in dieser Währung an das Netzwerk ausgezahlt. Sie funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie die meisten Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie.

Der dezentrale Kreditmarkt beschäftigt die meisten DeFi-Projekte. Eine Bank ist für die Kreditvergabe nicht mehr nötig. Ein Smart Contract überprüft die Sicherheit und Zahlungsfähigkeit der Vertragspartner. Das Netzwerk selbst wickelt dezentral das Protokoll ab.

DeFi wäre ohne Smart Contracts gar nicht möglich. Die digitalen Verträge sind effizient und sicher. Die Bedingungen der Vereinbarung zwischen den Partnern werden direkt in Codezeilen geschrieben. Da kein Vermittler eingeschaltet werden muss, sind Smart Contracts zudem kostengünstig.

DeFi und Technologie stecken noch in den Kinderschuhen. Es gibt nur wenige Erfahrungswerte. Immer wieder kommt es zu Verzögerungen und Trades werden nur langsam ausgeführt. Fehler und Hackerangriffe sind nie auszuschließen. Im Schadensfall gibt es dann keinen Ansprechpartner, da die Projekte dezentral sind. Auch besteht durch die mangelnde Regulierung keine Rechtssicherheit.

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